Nach dem Brexit-Votum ist klar: Geht Großbritannien aus der EU raus, können viele bisherige Finanzgeschäfte nicht mehr von der Insel betrieben werden. Vor allem nicht mehr in der europäischen Gemeinschaftswährung Euro. Bisher wickelten z.B. britische Clearing-Gesellschaften ihre treuhänderischen Aufgaben in Euro ab. Pro Jahr kamen sie auf 1,3 Billionen Euro.
Frankreich scheint schon in den Startlöchern zu stehen. Präsident François Hollande warb bereits für Paris und machte vor einigen Tagen klar: „Andere Finanz-Zeitren in Europa müssen sich bereitmachen, die Aufgaben aus dem Vereinigten Königreich zu übernehmen.“
„Frankfurt ist mit dem Sitz der Europäischen Zentralbank ein interessanter Finanzplatz. Allerdings hält sich die Bundeskanzlerin bisher sehr zurück. Sie will keine deutsche Dominanz. Doch eines ist auch klar: Will Frankfurt etwas von den Milliarden abhaben, muss man kräftig buhlen“, sagt der Kapitalmarktexperte Robert Halver gegenüber Wirtschaft TV.
Die Weichen für die Milliarden-Deals und neue Jobs werden bald gestellt. Die Finanzstandorte – auch z.B. in Dublin – putzen sich heraus, um die Finanzunternehmen anzulocken. Deutschland darf da jetzt keine falsche Bescheidenheit haben.
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