Die Deutsche Bank enthüllt nach einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats weitere Details zum angekündigten Konzernumbau.
Mit Veränderungen bei der Aufteilung der Geschäftsbereiche strebt die Deutsche Bank eine organisatorische und personelle Neuaufstellung an. Die Teilung der Konzernsparten wurde vom Aufsichtsrat beschlossen. Man wolle die Komplexität im Management verringern und so den Bedürfnissen der Kunden und Aufsichtsbehörden besser nachkommen. Zudem wird der Umbau des Investmentbankings angegangen. Ab dem 1. Januar 2016 geht die Unternehmensfinanzierung (Corporate Finance) und die Transaktionsbank (Global Transaction Bank) in einer neuen Unternehmenskunden- und Investmentbank auf. Diese wird ab 2016 “Corporate & Investment Banking” lauten. Handelsaktivitäten werden in der neuen Sparte “Globale Märkte” zusammengefasst. Die Betreuung der wohlhabenden Privatkunden (Private Wealth Management) soll künftig in einer eigenen Einheit in der Privat- und Geschäftskundenbank erfolgen. Das Deutsche Asset Management wird den Schwerpunkt auf institutionelle Kunden und das Fondsgeschäft legen.
In der Führungsetage verlieren viele Top-Manager ihren Posten oder bekommen neue Aufgaben zugeteilt. Mitarbeiter müssen sich auf neue Organisationsstrukturen, geänderte Zuständigkeits- und Verantwortungsbereiche einstellen. Personalchef Stephan Leithner wird die Bank verlassen. Der zurzeit achtköpfige Vorstand wird auf zehn Mitglieder erweitert.
John Cryan, der seit Juli amtierende neue Co-Chef, hatte umfangreiche Veränderungen bereits angekündigt. Viele Details jedoch waren bislang noch unbekannt. Erst diesen Monat hatte die Deutsche Bank Anleger und Analysten einen Rekordverlust im dritten Quartal angekündigt. Gigantische Abschreibungen auf den Wert der Tochter Postbank und das Investmentbanking sind die Hauptgründe für die schlechten Zahlen. Auch Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten belasteten.
Wie die Märkte reagierten am Montagmorgen positiv auf diese Nachrichten. Die Aktie legte zu.
Foto: Alexander Johmann