Matthias Müller muss jetzt als neuer VW-Chef den Karren aus dem Dreck ziehen. Stehvermögen und Lockerheit zeichnen ihn aus. Der Bayern-Fan trägt lieber mal Pullover als Anzug und Krawatte.
Seine fachlichen Qualitäten überzeugen: Er hat praktisch sein gesamtes Berufsleben im VW-Konzern verbracht. Anfangs als Werkzeugmacher bei Audi. Nach seinem Informatikstudium wurde er zum Produktmanager für das Erfolgsmodell A3 benannt. Zu der Zeit war Martin Winterkorn noch Audi-Chef und machte ihn 2007 in Wolfsburg zum Produktstrategen. Schon drei Jahre später wurde er Porsche-Chef.
Der Aufsichtsrat traut Müller zu, dass er den gesamten Konzern neu aufstellt. Als bisheriges Mitglied des VW-Vorstandes muss er das Grundkonzept nicht neu erfinden, denn er hat sicherlich mit daran gearbeitet. Müller plant die zwölf Marken in vier Gruppen zusammenzufassen, welche in Zukunft unabhängiger sein sollen.
Ein kleines Restrisiko bleibt: Der große Abgas-Skandal ist noch nicht durchgestanden und möglicherweise wusste auch er von Vorgängen. Trotzdem: Matthias Müller ist der Hoffnungsträger für das Unternehmen – zumindest für eine Übergangszeit.
Foto: MotorBlog, flickr