An den chinesischen Börsen haben die wichtigsten Indizes erneut nachgegeben. Experten bleiben trotzdem zuversichtlich.
Nachdem größten Kursrutsch seit acht Jahren, geht es erneut bergab an Chinas Börsen. Mit einem Minus von vier Prozent starteten der Composite-Index in Shanghai und der Component-Index aus Shenzhen in den Tag. Auch die Börse in Tokio leidet unter den andauernden Kursverlusten. Der Nikkei-Index verlor fast ein Prozent bis zur Handelsmitte. Der Handel wird weiter nervös verlaufen, so die Aussicht der Analysten.
Bei den Anlegern hatte sich am Vortag eine Panik ausgebreitet. Viele dachten, die Hilfen der Regierung zur Stabilisierung seien wirkungslos geblieben. Dabei erlitt die Börse in Shanghai den größten Tagesverlust seit 2007. Sie schloss mit einem Minus von 8,5 Prozent. Eine ausgewachsene Finanzkrise ist nach Meinung von Experten immer noch unwahrscheinlich. Trotzdem könnte sich das anhaltende Börsenbeben auf das Wachstum auswirken.
Die Privatanleger aus China kauften zuletzt im großen Stil Aktien auf Kredit. Dies führte zu einer regelrechten Achterbahnfahrt an den Märkten. Der Leitindex in Shanghai stieg in einem Jahr um über 150 Prozent. Im Juni kam dann der rasante Kurseinbruch. Der Index verlor in nur 18 Tagen 32 Prozent an Wert. Die chinesische Regierung konnte nur mit radikalen Eingriffen die Kurse stützen.
Die Leitzinsen wurden von der Zentralbank auf ein Rekordtief gesenkt. Mit Geld der chinesischen Zentralbank startete die Börsenaufsicht CSRC ein gigantisches Aktien-Kaufprogramm. Die notierten Unternehmen an den Börsen erhielten zudem die Erlaubnis, den eigenen Handel zu pausieren. Das führte dazu, dass die hälfte aller gehandelten Aktien des Landes zwischenzeitlich lahm lagen.
Hinsichtlich des anhaltenden Abwärtstrends rechnen Analysten mit weiteren Senkungen des Leitzinses. Auch die Mindestanforderungen der Kapitalreserven für die Banken könnten weiter runtergschraubt werden.
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