In Brüssel ist in der Nacht zu Freitag ein außerplanmäßiger EU-Gipfel zum Thema Griechenland zu Ende gegangen. Die Teilnehmer einigten sich auf eine „full list“ mit umfassenden Reformen. Griechenland wird die Reformliste noch in den nächsten Tagen vorlegen. Der Grund für die Zügigkeit: Es wird immer enger für das südeuropäische Krisenland.
Die Milliardenhilfen, die noch zur Verfügung stehen, müssen schnellst möglich weiter an Griechenland fließen. Besonders dringlich ist der IWF-Kredit, bei deren Vergabe nur geringe Rückzahlungsfristen vereinbart worden. Die Frist konnte auch nicht verlängert werden, denn zu Verhandlungen bezüglich seiner Kreditkonditionen ist der Internationale Währungsfonds nicht bereit.
Laut der Regierung ist Griechenland in der Lage, die fällige Kreditrate in Höhe von 350 Millionen Euro an den IWF zu begleichen. Wie das Geld für die Staatsanleihe über 1,6 Milliarden zusammenkommen soll, konnte am Donnerstagabend jedoch keiner sagen.
Anwesende auf dem Siebener-Gipfel waren neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem griechischen Premierminister Alexis Tsipras auch EU-Kommissionschef Claude Juncker und der französische Präsident François Hollande sowie EZB-Präsident Mario Draghi und Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem. Das Treffen fand am Rande des Europäischen Ratstreffens in Brüssel statt.
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