Der Findungsprozess hat gedauert. Diverse interne und externe Kandidaten wurden unter die Lupe genommen. Eine Frau, nach der lange gesucht wurde, ist es nicht geworden. Kontinuität steht im Fokus.
Der bisherige Privatkundenvorstand Martin Zielke übernimmt die Spitze des Geldinstituts. Ab 1. Mai wird dieser den ausscheidenden Konzernchef Martin Blessing beerben. Ein Zeichen dafür, dass die zweitgrößte deutsche Bank an ihrem aktuellen Kurs festhalten will.
Der 53-Jährige ist seit 2010 im Vorstand der Bank. Der Diplom-Kaufmann hatte das schwache Filialgeschäft wieder auf Wachstumskurs gebracht. Als interner Kandidat war auch Vorstandsmitglied Markus Beumer im Gespräch.
Und noch eine Überraschung: „Im gegenseitigen Einvernehmen wurde ferner vereinbart, dass Martin Blessings Amtszeit am 30. April 2016 ende“, teilte die Commerzbank mit. Eigentlich wäre der Vertrag des derzeitigen Vorstandschefs aber noch bis Oktober 2016 gelaufen. Im Herbst 2015 hatte Blessing dem Aufsichtsrat mitgeteilt, dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird.
Wirtschaft TV-Chefredakteur Manuel Koch meint: „Die interne Lösung spricht zum einen dafür, dass man den erfolgreichen Kurs weiterführen will. Gerade erst hatte die Commerzbank seit langer Zeit einen Milliarden-Gewinn verbuchen können. Auf der anderen Seite könnte es aber auch ein Zeichen dafür sein, dass externen Kandidaten die Konditionen der teilverstaatlichten Commerzbank nicht gut genug waren. Denn die Boni fallen schon lange nicht mehr so üppig aus wie vor der Finanzkrise.“
Foto: Commerzbank