Notenbanker haben heutzutage große Macht. Ihre Aussagen bewegen die Märkte. Das weiß auch EZB-Präsident Mario Draghi. Deswegen äußert er sich meist wage, aber doch signalisieren seine Worte Entschlossenheit. Mal wieder. Doch diese Strohfeuer seiner Worte halfen bisher wenig. Die Situation der europäischen Wirtschaft und Märkte wird zurzeit eher wieder instabiler.
Vor dem Europaparlament musste Draghi Anfang der Woche seine Politik und die aktuelle Situation erklären. Dabei wiederholte er frühere Aussagen. Zu den jüngsten Marktturbulenzen und Risiken sagte er: „Sollten diese Faktoren ein Abwärtsrisiko für die Preisstabilität beinhalten, werden wir ohne zu zögern tätig werden.“
Im März wird die Europäische Zentralbank neue Prognosen für die Inflationsentwicklung in den kommenden Jahren veröffentlichen. Analysten erwarten wegen des anhaltenden Ölpreisrückgangs, dass diese Prognosen deutlich niedriger als bisher ausfallen werden. Der Zeitpunkt zum Erreichen des Ziels verschiebe sich seit zwei Jahren immer wieder nach hinten.
Zurzeit besonders im Fokus und gerade abgestraft sind die europäischen Bankaktien. Draghi hält die Institute dank der Reformen und höherer Eigenkapitalquoten für deutlich stabiler.
Wirtschaft TV-Chefredakteur Manuel Koch meint: „Immer mehr geldpolitische Maßnahmen und billiges Geld für die Märkte sind auf Dauer keine Lösung. Es hat bisher kaum geholfen und wird es auch absehbar nicht tun. Die Probleme werden nicht an der Wurzel gepackt. Dafür ist die Macht einiger Player zu groß.“
Foto: European Union 2013 – European Parliament