Ein ganzes Jahrzehnt war der Iran vom Rest der Welt abgetrennt – vor allem vom Handel. Nun werden die Sanktionen wohl fallen. Die internationale Atomenergiebehörde IAEA hatte in Wien grünes Licht für die Aussetzung der Strafmaßnahmen gegen Teheran wegen des Nuklearprogramms gegeben. Bundeswirtschaftsminister Gabriel sagte, dass er jetzt „die Möglichkeit, ein neues Kapitel in den deutsch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen aufzuschlagen“ sehe.
Deutsche Unternehmen wittern jetzt Milliarden-Geschäfte. So wollen die Autobauer wie Audi, BMW, Daimler und Volkswagen ihre Optionen prüfen. Entscheidungen seien aber noch nicht getroffen worden. Volkswagen hatte bis 2009 den Golf im Iran produziert. Audi sieht sogar Potenzial für Premiummarken. BMW macht einen Einstieg von den politischen Entwicklungen abhängig. Daimler tätige bereits erste Geschäfte, so eine Umfrage der DPA.
Der deutschen Wirtschaft ist insbesondere ein sicheres Finanzwesen wichtig – ohne das Risiko, für am Ende doch nicht erlaubte Geschäfte belangt zu werden, etwa von US-Behörden. Der Maschinenbau-Verband VDMA appellierte an die Geldhäuser: „Die Banken müssen sich jetzt bewegen.“ Im Mai will Gabriel mit dem iranischen Wirtschafts- und Finanzminister Ali Tayebnia eine gemeinsame Tagung in Teheran leiten.
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