Die erste Handelswoche des Jahres 2016 verlief alles andere als gut an den weltweiten Kapitalmärkten. China hatte Schockwellen nach Europa und in die USA gesendet. Diese Unsicherheiten könnten sich auch mittel- und langfristig auf die deutsche Wirtschaft auswirken. „Wir wissen nicht, wie sich die Verwerfungen an den globalen Kapitalmärkten auf die Wirtschaft auswirken werden“, sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher der DPA.
Die Bundesregierung will 2016 für die Flüchtlinge etwa 15 Milliarden Euro aufbringen. Das entspricht einem halben Prozentpunkt der Wirtschaftsleistung in Deutschland. Fratzscher sieht darin auch ein Art Konjunkturprogramm, das sich positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirken sollte.
Große Fragezeichen gibt es bei der Entwicklung der Volksrepublik China. „Wir haben eine deutliche Abschwächung gesehen von knapp zehn Prozent Wachstum pro Jahr im letzten Jahrzehnt auf unter sieben Prozent im vergangenen Jahr“, so der Finanzexperte. Auch die schwächelnden Länder Brasilien und Russland sowie Konflikte im Nahen Osten bringen Risiken mit sich.
Für die Eurozone erwarte das DIW 2016 ein Wachstum von 1,4 Prozent. „Das klingt erst einmal nicht schlecht, ist aber eigentlich zu wenig, um die Eurozone aus der Krise zu ziehen“, meint Fratzscher. Er kritisiert dabei die Investitionsschwäche Deutschlands. Der private Konsum wird auch in diesem Jahr die Hauptstütze der Wirtschaft sein.
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