Im Juni 2025 ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur leicht gesunken – um rund 5.000 auf 2,914 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA). Verglichen mit dem Juni 2024 ist dies jedoch ein deutliches Plus: 188.000 mehr Menschen sind derzeit arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote verharrt bei 6,2 Prozent, also um 0,4 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.
Bundesagentur-Chefin Andrea Nahles führt die Entwicklung auf die anhaltende konjunkturelle Schwäche zurück. Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen bleibe gering, und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung »wachse praktisch nicht mehr«, wird sie in einem Bericht auf der Onlineplattform der »Tagesschau« zitiert. Auch wenn die allgemeine wirtschaftliche Stimmung leicht besser werde, so wirke sich das noch nicht deutlich am Arbeitsmarkt aus. Aktuell sind bei der BA 632.000 offene Stellen gemeldet – 2,2 Prozent weniger als im Vormonat und 69.000 weniger als im Juni 2024.
Im Ausbildungsmarkt zeichnen sich gemischte Signale ab: Seit Oktober 2024 haben sich 396.000 Bewerber um einen Ausbildungsplatz registrieren lassen – 13.000 mehr als im Vorjahr. Demgegenüber stehen 455.000 gemeldete Ausbildungsstellen, was 25.000 weniger als im Jahr zuvor bedeutet.
Zur Kurzarbeit zeigen sich bislang keine signifikanten Veränderungen: Im Juni wurde für 35.000 Menschen Kurzarbeit angezeigt. Bis April wurden für 214.000 Personen konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt – leicht weniger als im Vormonat und im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Andrea Nahles rechnet mit einer Besserung des Arbeitsmarkts frühestens im Sommer 2026, eventuell erst im Herbst. Die aktuelle Phase der konjunkturellen Schwäche wirke sich verzögert auf den Arbeitsmarkt aus.
MK