Das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht in seiner Frühjahrsprognose von einem minimalen Wachstum der Wirtschaftsleistung in Deutschland im laufenden Jahr von nur 0,1 Prozent aus. Damit sehen die IAB-Experten eine noch schwächere Wirtschaftsentwicklung voraus als andere Institute. Das Münchner ifo Institut war vor wenigen Wochen – ebenso wie die Bundesregierung in ihrer Prognose – von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent ausgegangen.
Auch der Arbeitsmarkt werde durch den anhaltenden Wirtschaftsabschwung beeinträchtigt. Gemessen an der schwachen Konjunktur halte er sich aber vergleichsweise gut, sagte IAB-Ökonom Enzo Weber laut der Deutschen Presse-Agentur. Die Aussichten seien vor allem zu Beginn des Jahres getrübt, im Verlauf des Jahres 2024 werde jedoch eine gewisse Erholung erwartet.
Die Zahl der Erwerbstätigen steigt der IAB-Prognose zufolge im Verlauf des Jahres um 190.000 auf 46,12 Millionen Personen. Gleichzeitig werde aber auch ein Anstieg bei der Zahl der Arbeitslosen um 120.000 auf 2,73 Millionen erwartet. Vor allem Menschen, die bereits arbeitslos sind, haben deutlich schlechtere Chancen, wieder einen Job zu bekommen. Entsprechend liegt die Langzeitarbeitslosigkeit deutlich über dem Niveau von vor der Coronapandemie.