»Zähe Prozesse und langsame Ämter machen den Firmen schwer zu schaffen.« Das sagt, laut der Deutschen Presse-Agentur Alexander Schirp, Hauptgeschäftsführer der »Unternehmerverbände Berlin-Brandenburg« (UVB). Somit bleibe die Hauptstadt trotz eines erwarteten Wirtschaftswachstums unter den eigenen Möglichkeiten. Man brauche endlich spürbare Fortschritte und weniger bürokratische Fesseln. Das wäre ein Konjunkturprogramm zum Nulltarif, sagte Schirp weiter.
Verschärft würden die hausgemachten Probleme durch die anhaltende Inflation, die schwache Nachfrage und die Unsicherheit durch die geopolitische Lage. Gute Voraussetzungen für eine spürbare Erholung der Konjunktur seien das jedenfalls nicht. Man müsse sich auf ein dürftiges 2024 einstellen.
Die UVB verwiesen vor allem auf den hohen Investitionsbedarf auf dem Weg zur Klimaneutralität der Hauptstadtregion. Die Kapazitäten des Stromnetzes müssten dringend erweitert werden. Nachdem der Senat das Fernwärmenetz vom bisherigen Betreiber Vattenfall gekauft hat, brauche es auch dort hohe Investitionen von rund drei Milliarden Euro bis 2023.
Für Brandenburg rechnen die Verbände vor allem aufgrund des Autokonzerns Tesla mit einem Wirtschaftswachstum von zwei bis drei Prozent im laufenden Jahr. In Berlin könnte das Bruttoinlandsprodukt demnach um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegen. Gemessen an der bundesweit erwarteten Entwicklung stünden beide Bundesländer damit deutlich besser da als der Rest des Landes. Das »Institut der deutschen Wirtschaft« (IW) etwa geht für ganz Deutschland für dieses Jahr von einem Wirtschaftsrückgang von 0,5 Prozent aus. Andere Wirtschaftsforscher sind optimistischer und rechnen mit einem Wachstum von teils deutlich weniger als einem Prozent 2024.