Zwei Wochen nach dem abrupten Ende der strikten Null-Covid-Strategie in China erlauben zahlreiche Städte den Infizierten ohne oder mit nur milden Symptomen sogar die Rückkehr an den Arbeitsplatz. Die parteinahe Zeitung „Global Times“ schreibt von einer besseren Balance zwischen epidemischer Vorbeugung und sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung. Mitten im massiven Corona-Ausbruch hatte das bevölkerungsreichste Land der Welt nach fast drei Jahren mit Lockdowns, Zwangsquarantäne, Massentests und Kontaktverfolgung seine harte Null-Toleranz-Politik am 7. Dezember plötzlich aufgehoben. Die Kehrtwende wurde damit begründet, dass die Infektionen mit den neuen Omikron-Varianten nicht mehr so schwer verliefen.
Der Sprung ist gewaltig: Mussten Infizierte Anfang Dezember noch in Krankenhäuser, erlauben ihnen mehrere Metropolen heute sogar schon die Rückkehr zum Arbeitsplatz. Voraussetzung ist nur, dass sie keine oder nur leichte Symptome zeigen. So etwa geschehen in Guiyang in Südwestchina: Dort erging ein solcher Ruf zurück zur Arbeit an Beschäftigte von Supermärkten, medizinischen Einrichtungen, Lieferdiensten und Behörden. Das Parteiblatt „Global Times“ sprach von einer besseren Balance zwischen epidemischer Vorbeugung und sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung.
Offizielle Zahlen zur Infektionslage gibt es nicht mehr, schreibt die Deutsche Presse-Agentur. Aber allein von den 21 Millionen Pekingern sei nach Schätzungen mehr als jeder Zweite erkrankt. Krematorien in Peking haben heute schon lange Wartezeiten. Man äschere 24 Stunden am Tag ein und komme nicht nach. Auch wenn die Krankheit mit Omikron nicht mehr so schwer verläuft, drohen China nach mehreren Studien zwischen einigen Hunderttausend bis hin zu fast einer Million Tote.