Der Herbst hat allmählich Einzug gehalten, der Winter steht vor der Tür, der erste Bodenfrost ist da und die Heizungen sind in Betrieb. Vor diesem Hintergrund machen sich viele Deutsche Sorgen darum, wie es weitergehen soll. Denn Russland hat seine Gaslieferungen an Deutschland bereits Ende August komplett eingestellt.
Doch der Füllstand der deutschen Gasspeicher macht Mut. Sie sind mittlerweile offenbar zu mehr als 90 Prozent gefüllt. Das geht aus Daten der europäischen Speicherbetreiber hervor, die jetzt veröffentlicht wurden. Demnach erreichten die Speicher vor wenigen Tagen einen Füllstand von 90,07 Prozent.
Eine Ministerverordnung sieht vor, dass die deutschen Speicher am ersten November zu mindestens 95 Prozent gefüllt sein sollen. Auch wenn der Wert beeindruckend hoch klingt – lang würde dieser Vorrat nicht halten. Diese Gasmenge entspricht etwa dem bundesweiten Verbrauch im Januar und Februar 2022.
Allerdings soll der Bedarf auch gar nicht komplett aus den Speichern gedeckt werden. Sie gleichen vielmehr Verbrauchsschwankungen aus und bilden damit eine Art Puffersystem für den Gasmarkt. Für gewöhnlich sind sie mit Beginn der Heizperiode im Herbst gut gefüllt. Bis zum Frühjahr nehmen die Füllstände dann ab. An kalten Wintertagen werden aber auch bis zu 60 Prozent des Gasverbrauchs in Deutschland aus den Speichern abgedeckt.
Derzeit erhält Deutschland Erdgas über Pipelines aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Zum Jahreswechsel sollen an der deutschen Nordseeküste die ersten beiden Terminals zur Anlandung von verflüssigtem Erdgas (LNG) in Betrieb genommen werden.