Jetzt hat die Gaskrise auch die Getränkeindustrie erreicht: Immer mehr Brauereien und Mineralwasserhersteller haben nicht genug Kohlensäure. Diese entsteht unter anderem als Nebenprodukt bei der Herstellung von Düngemitteln. Weil deren Hersteller laut Genossenschaft Deutscher Brunnen die Produktion aufgrund der gestiegenen Gaspreise gedrosselt haben, gibt es auch weniger Kohlensäure. »So eine Situation haben wir noch nie gehabt«, wird Tobias Bielenstein, Sprecher der Genossenschaft, in einem Bericht des Onlineportals der »Tagesschau« zitiert.
»Für viele betroffene Betriebe hat das dramatische Auswirkungen«, sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele laut dem Bericht. Nach Schätzungen der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie ist nur noch 30 bis 40 Prozent der CO2-Liefermengen verfügbar. »Die ersten Brauereien stehen, weil sie eben nicht mehr genügend technische Kohlensäure erhalten«, sagte der Vorsitzende der privaten Brauereien in Deutschland, Roland Demleitner, dem Fernsehsender Welt24.
Auch die Produktion von Softdrinks wie Limonade ist betroffen. Getränkehersteller benötigen die Kohlensäure nicht nur für das Getränk, sondern auch, um beim Abfüllen der Flaschen ein Überschäumen zu verhindern.
Hersteller, wie die zum Oetker-Konzern gehörende Radeberger-Gruppe oder der Mineralwasserhersteller Gerolsteiner, haben nach eigenen Angaben keinen CO2-Mangel, weil sie Kohlensäure nutzen, die bei der eigenen Produktion entsteht oder natürliche Quellenkohlensäure.
MK