Während der Coronapandemie gab es weniger Firmeninsolvenzen, dafür aber größere. Grund dafür waren laut einer Studie von Allianz Trade die staatlichen Hilfen, sie hätten die Zahl der Insolvenzen auf einem künstlich niedrigen Niveau gehalten. Die Insolvenzen in Deutschland seien 2021 zwar zum zwölften Mal in Folge gesunken, die Schäden aber auf ein Rekordniveau gestiegen. »Das heißt: Es gab weniger Insolvenzen, dafür aber besonders große«, so Milo Bogaerts, Deutschland-Chef von Allianz Trade. Demnach müsse in den kommenden Jahren mit anziehenden Pleitenzahlen gerechnet werden.
Als Ursache sehen die Volkswirte der Studie Probleme wie den Ukraine-Krieg, Lockdowns in China, unterbrochenen Lieferketten, Lieferengpässe und gestiegene Kosten. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte seien im März 2022 um 30,9 Prozent höher gewesen als im März 2021. Hauptgrund seien die Energiepreise, die im März im Durchschnitt 83,8 Prozent höher gewesen seien als im Vorjahresmonat. Für 2022 rechnen die Volkswirte von Allianz Trade mit einem Anstieg der Firmeninsolvenzen um vier Prozent auf rund 14.600, für 2023 erwarten sie allerdings eine Zunahme von zehn Prozent auf dann 16.130 Pleiten.