Zutritt nur für Geimpfte oder Genesene. Im Restaurant oder beim Shoppen erstaunt diese als 2G-Regel bekannte Zugangsbeschränkung zur Bekämpfung der Coronapandemie kaum noch jemanden. Am Arbeitsplatz gilt bisher 3G, also geimpft, genesen oder getestet. Doch das könnte sich bald ändern. Während wir in WirtschaftTV erst kürzlich darüber berichteten, dass sich in Deutschland mittlerweile die Stimmen angesehener Experten mehren, die vor einer scheinbaren Sicherheit durch die 2G-Regelung warnen und Tests für alle fordern, geht die Politik ihren 2G-Weg offenbar unbeeindruckt weiter. Der nordrhein-westfälische Justizminister Peter Biesenbach (CDU) schlägt vor, dass künftig nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu ihrem Arbeitsplatz erhalten sollten.
Auch der Bundesverband der Mittelständler sagt, die 3G-Regelung sei zu teuer und zu schwer kontrollierbar. Der Bundesgeschäftsführer des Verbandes, Markus Jerger, erklärte, 2G sei leichter zu kontrollieren und kostengünstiger. Das würde bedeuten, dass nur wer geimpft oder genesen sei, künftig seinen Arbeitsplatz noch betreten dürfe.
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hatte bereits vor einige Wochen kritisiert, dass die 2G-Regel nur eine Scheinsicherheit biete. Auch der ehemalige Chef-Virologe der Berliner Charité, Professor Detlev Krüger, widersprach in einem Interview mit der »Bild«-Zeitung dem bayerischen Ministerpräsidenten Söder, der behauptet hatte, man habe eine Pandemie der Ungeimpften. Laut Krüger habe man eine Pandemie der Ungeimpften und Geimpften. Im Endeffekt bedeute 2G nur mehr Unfreiheit, ohne mehr Sicherheit zu bieten.
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