Die besonders von Umweltschützern kritisierte Wassersparte des Konzerns Nestlé gerät offenbar in eine echte Krise. Einer der bisher größten Abnehmer von Wasserflaschen der Marke Vittel, der Discounter Lidl, will bereits ab Anfang November die umstrittene Marke nicht mehr in seinem Sortiment führen. Diese Information erhielt das »Manager Magazin«. Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern mit Sitz in der Schweiz hat eingeräumt, dass das Geschäftsmodell mit dem Wasser rückläufig sei. Die Nichtverlängerung des Lidl-Vertrages in Deutschland sei Teil eines Phänomens, das in den letzten Jahren zu einer kontinuierlichen Erosion des Umsatzvolumens geführt habe, teilte das Unternehmen der »Zeit Online« und dem französischen »Mediapart« mit.
Umweltschützer kritisieren Nestlé seit Jahren für seine Umweltpraktiken bei der Herstellung und dem Vertrieb von Flaschenwasser. So meint die Deutsche Umwelthilfe, die öffentliche Kritik an der zentralisierten Abfüllung von französischem Wasser in unökologischem Einwegplastik sowie am europaweiten Vertrieb über sehr lange Transportentfernungen scheine nun endlich Wirkung zu entfalten. Der Konzern betont jedoch, die Entscheidung von Lidl, den Vertrag nicht zu verlängern, habe nichts mit der Kontroverse zu tun. Nestlé verkauft deutschlandweit mehrere Hundert Millionen Vittel-Flaschen pro Jahr – einen großen Teil davon bisher bei Lidl.
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