Der Materialmangel in der deutschen Industrie ist aktuell so groß wie nie zuvor. Laut dem Münchener ifo Institut hat sich die Lage im September nochmals verschärft, sodass mittlerweile über 77 Prozent der Unternehmen in Deutschland von Engpässen und Problemen bei der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten berichten. Laut dem Institut lägen zwar viele Aufträge vor, die Unternehmen könnten diese aber gegenwärtig nicht produzieren. Besonders ernst ist die Lage demnach in der Autoindustrie. Hier berichten nahezu alle Unternehmen von Problemen.
Knappheit herrscht noch immer bei Computerchips und Elektronikbauteilen. Die stark gestiegenen Preise für Kunststoff-Granulate belasten die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren. Und auch bei den Herstellern elektronischer Geräte beklagen rund 72 Prozent Materialmangel. Der Verband des Maschinen- und Anlagenbaus warnt, der Materialmangel treffe zwar die Teilbranchen unterschiedlich hart. Betroffen seien jedoch alle.
Als Folge wollen immer mehr Unternehmen die Preise für ihre Produkte erhöhen. Noch kürzlich hatte die Automobilindustrie kaum Spielraum bei Preiserhöhungen gesehen. Dies hat sich aufgrund der aktuellen Lage aber geändert.
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