Kartenzahlung, Google Pay, Paypal oder andere elektronische Bezahlmöglichkeiten sind längst im deutschen Alltag angekommen. Doch mit dem Bitcoin kann man hierzulande noch kein Essen bezahlen oder ein Auto kaufen. In El Salvador ist das ab sofort anders. Wir hatten im Juni über den geplanten Gesetzesentwurf des Präsidenten Nayib Bukele berichtet, den Bitcoin neben dem US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel zuzulassen. Jetzt ist der historische Moment gekommen – El Salvador ist weltweit das erste Land, das die Kryptowährung als offizielles Zahlungsmittel eingeführt hat.
Künftig muss jeder Händler, der über entsprechende technische Möglichkeiten verfügt, die Kryptowährung als Zahlungsmittel beim Einkauf akzeptieren. Sogar Steuerzahlungen können über den Bitcoin abgewickelt werden. Und das ist noch nicht alles – der Staat stellt jedem Bewohner El Salvadors ein Startguthaben im Wert von 30 US-Dollar zur Verfügung, der sich die virtuelle Geldbörse »Chivo« herunterlädt. Auch die Regierung des zentralamerikanischen Landes hat sich die ersten 400 Bitcoins im Wert von rund 20 Millionen US-Dollar kurz vor der Einführung gesichert. Am Stichtag fiel der Kurs dann so extrem um bis zu 15 Prozent, dass die Regierung des hoch verschuldeten Landes noch einmal 150 Bitcoins nachkaufte.
Deutliche Kritik an dem Vorgehen kam von der Weltbank. Man werde El Salvador bei den Bitcoin-Käufen in keiner Weise unterstützen. Es sei eine intransparente Währung, und die Klimabilanz eindeutig negativ. Andere US-Dollar-abhängige Länder wollen die Entwicklung in El Salvador jedenfalls genau beobachten und daraus Lehren für ihr eigenes Vorgehen ziehen.
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