Bargeldverbot oder Einschränkungen des Barzahlungsverkehrs sollen vor allem illegale Geldflüsse verhindern. Denn Überweisungen und Abbuchungen sind im Gegensatz zu Barzahlungen meist gut nachvollziehbar. Mit Kryptowährungen lässt sich diese Transparenz allerdings vermeiden. Und genau das nutzen auch Schwerverbrecher für ihre schmutzigen Geschäfte. So gehört auch die italienische Mafia offenbar zu den großen Profiteuren der anonymen digitalen Zahlungen. Das geht aus dem jüngsten Bericht der italienischen Anti-Mafia-Polizei Dia an das Parlament hervor. Demnach nutzt die kalabrische ’Ndrangheta Kryptowährungen für den Handel mit kolumbianischen Kartellen. Die ’Ndrangheta ist vor allem im Kokain-Geschäft tätig. Auch im Cybercrime und dem sogenannten Darknet ist die Mafia aktiv, um, wie es heißt, gewaltige Ströme an wirtschaftlichen Ressourcen in den Kontext totaler Illegalität einzuspeisen. Im Klartext: Die Mafia bewegt enorme Geldsummen in den verborgenen Ecken des Internets, dem sogenannten Dark Web. Dort wird vor allem mit digitalen Währungen bezahlt. Die Mafia kann auf diese Weise Geld waschen oder Rechnungen unbemerkt begleichen. Fahnder haben mittlerweile auch Spuren bis nach Deutschland verfolgt. Im August 2019 gingen in der toskanischen Stadt Lucca vier Ukrainer der Polizei ins Netz. Sie gehörten den Fahndern zufolge zu einer Organisation, die über das Dark Web in den Niederlanden und Deutschland alle Arten von Drogen von Kokain über LSD bis Marihuana gekauft und mit Bitcoin bezahlt haben soll.
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