Der japanische Automobilhersteller Honda geht mit seinem ersten vollständigen Elektroauto neue Wege und geht im Gegensatz zu den Mitbewerbern ins Kleine. Der Markt an vollständigen Elektroautos, die nur über eine Batterie gespeist werden und keine Hybridtechnologie beinhalten, ist bislang überschaubar. Die Hersteller siedeln sich mit ihren E-Autos vor allem im oberen Preissegment an. Tesla mit seiner Model 3 Limousine und andere Hersteller wie Audi und Hyundai mit den E-SUVs bauen große Autos mit großen Batterien und immer größer werdenden Reichweiten. Die hohen Kosten für die Batterien sind ein Grund, weshalb vollelektrische Modelle primär im Premiumsegment zu finden sind.
Honda geht mit seinem Honda e nun einen anderen Weg. Wo die Reichweiten der Premiummodelle bis hin zu 570 Kilometer mit einer Ladung reichen, kommt der kleine Stromer von Honda mit 280 Kilometer auf gut die Hälfte des Model 3 von Tesla. Tomofumi Ichinose, Chefingenieur des Honda e, sagte zu Beginn der Woche, dass die meisten Elektrofahrzeuge große Batteriekapazitäten nutzen, diese aber im Stadtverkehr meist ungenutzt blieben. Daher hätten sie den Nutzen von großen Fahrzeugen für städtische Gebiete hinterfragt und glauben, dass kleinere Fahrzeuge die bessere Wahl seien.
Der zweitürige Honda e soll eine Hommage an die Honda Klassiker N360 und N600 Modelle aus den 1960er darstellen. Der Preis liegt mit rund 33.000 höher als der von anderen kleinen Stromern, wie dem Zoe ZE50 von Renault. Verkauft wird das Modell nur in Japan und Europa. Nordamerika und China, die größten Märkte, seinen nicht interessant, da hier vor allem SUVs dominieren.