In der Nacht zum Montag wurden nach Angaben der Gewerkschaft Verdi an sechs deutschen Standorten von Amazon Streiks begonnen. Sie sollen 48 Stunden dauern und können zu Verzögerungen in der Auslieferung führen, schreibt das ‚Manager-Magazin‘. Laut Amazon arbeite „die mehrzahl der arbeitnehmer“ aber normal weiter und es soll zu keinen Verzögerungen bei Kundenbestellungen kommen.
Laut der Gewerkschaft beteiligten sich jeweils 400 bis 500 Beschäftigte in den Logistikzentren in Rheinberg und in Leipzig. Die Beteiligung an anderen Standorten sei noch nicht abzusehen. Insgesamt rief Verdi an 6von 13 Standorten zum Streik auf. Amazon gefährde die Gesundheit der Beschäftigten zu Gunsten des Konzernprofits, so Verdi. Orhan Akman, ein Sprecher der Gewerkschaft, sagte, an mehreren Amazon-Standorten sei es zu Corona-Ausbrüchen gekommen, so hätten sich z.B. in Bad Hersfeld „30 bis 40“ angestellte Amazons mit dem neuartigen Virus infiziert. Amazon gibt an, bereits Maßnahmen zur Eindämmung getroffen zu haben, nämlich gestaffelte Schicht- und Pausenzeiten sowie Temperaturkontrollen eingeführt, Desinfektionsmittel und Masken zur Verfügung gestellt zu haben.
Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag, der auch Gesundheit und Sicherheit der bei Amazon Beschäftigten sicherstellen soll. Amazon erkennt die regionalen Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels nicht an sondern bezahlt nach den niedrigeren Tarifen in der Logistikbranche. Ein Amazon-Sprecher wird im ‚Manager-Magazin‘ zitiert, Amazon sei „auch ohne einen Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsbewusster Arbeitgeber“. Die Löhne lägen „am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten“ gezahlt würde.
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