In den Boulevardblättern bis hin zu Sondersendungen im Fernsehen, überschlugen sich die Meldungen zum „Megxit“. Das jüngste Royal-Paar, Harry und Meghan, sorgte in Groß-Britannien mit der Entscheidung für Aufsehen, sich gegen das Königshaus zu stellen und ein Leben ohne königliche Verpflichtungen in Kanada zu führen. Ein Szenario, dass die bis dahin eher besonnen Jahre der britischen Königsfamilie pulverisierte. Selbst die Queen war nicht nur „not amused“; sie war außer sich über das Verhalten ihres Enkels. So folgt nun das erste Nachbeben aus London. Die Kränkung über die Art und Weise sitzt tief und so entschied Queen Elizabeth nach Beratung mit einigen hochrangigen Beamten, dass Harry und Meghan die Nutzung ihrer kürzlich geschützten Marke „Sussex Royal“ von jetzt an untersagt wird. Die Begründung basiert darauf, dass den beiden die Adelstitel nicht aberkannt wurden, dennoch in Schwebe gehalten werden. Nach dem Motto „ganz oder gar nicht“ entfällt das Recht für die Vermarktung als Sussex Royals. Da die beiden nicht alle royalen Pflichten zu übernehmen bereit sind, sollen sie auch nicht royal werben dürfen. Ein weiterer Aspekt für den Entschluss dürfte gewesen sein, dass das Königshaus ein ähnliches Fiasko wie damals um Prinz Andrew und Sarah Ferguson unbedingt vermeiden möchte.
Ein harter Schnitt, mit dem sicherlich nur wenige gerechnet haben. Doch was bedeutet es nun für Harry und Meghan? Und welche Möglichkeit hätte es gegeben, um diesen Entschluss zu umgehen? In erster Linie entfällt jegliche Promotion als Sussex Royal unter anderem auf Social-Media-Kanälen, Merchandise Artikeln und bei öffentlichen Auftritten. Auch die geplante Stiftung der beiden muss umbenannt werden. Sicherlich wird das zu massiven Einschnitten in der Finanzplanung führen und die Fronten zwischen den beiden Parteien noch stärker verhärten. Eine Antwort aus Kanada wird sicherlich nicht lange auf sich warten lassen.
Welche Alternative hätte es gegeben? Mit Sicherheit hätte die Königsfamilie das „Warum“ der beiden toleriert, doch das „Wie“, war definitiv nicht nach der feinen britischen Art. Denn anstatt das Gespräch zu suchen, wurde das Königshaus vor vollendete Tatsachen gestellt. Tatsachen, die in der Art und Weise nicht akzeptiert werden konnten, schon allein wegen des möglichen Schadens am Image und der Autorität des Königshauses bei der Bevölkerung. Schließlich war Harry seit seiner Geburt ein Aushängeschild der britischen Königsfamilie und galt neben William als Liebling der Nation. Ein solches Verhalten ungestraft durchgehen zu lassen, wäre definitiv das falsche Signal an die Bevölkerung gewesen, in der eine wachsende Fraktion darüber diskutiert, ob man sich in England weiter ein aus Staatspfründen finanziertes Königshaus leisten möchte.
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