Gestrichene Flüge, aufgebrachte Passagiere und streikende Mitarbeiter. Jetzt wappnet sich die Billigfluggesellschaft für den bis heute größten Streik an einem einzigen Tag. Aus fünf europäischen Ländern werden sich Piloten weigern zu fliegen, was dazu führt, dass mitten in der Feriensaison etwa einer von sechs täglichen Flügen gestrichen werden muss. Mehr als 70.000 Fluggäste mussten ihre Ryanair-Flüge heute wegen des größten Streiks in der 34-jährigen Geschichte der Fluggesellschaft stornieren. Der Streik umfasst Mitarbeiter in Deutschland, Schweden, Irland, Belgien und den Niederlanden.
Es ist vor allem die Wut auf die Arbeitsverträge, die viele Mitarbeiter vereint. Die Arbeitnehmer fordern Verträge, die den Gesetzen ihres Landes unterliegen. Derzeit gilt bei den Arbeitsverträgen irisches Recht, da Irland der Hauptsitz von Ryanair ist. Ryanair-CEO Michael O’Leary wehrt sich bis heute gegen diesen Vorschlag und drohte den Gewerkschaften, die Arbeitsplätze in den betroffenen Standorten zu reduzieren. Daraufhin wurden Warnungen an 100 Piloten und 200 Flugbegleiter ausgesprochen, dass sie ihren Job verlieren könnten.
Ryanair bezeichnete die Streiks als bedauerlich und ungerechtfertigt und behauptet weiterhin, dass ihre Piloten besser bezahlt werden als bei anderen Billigfluglinien. Außerdem sollen sie jeden notwendigen Schritt unternommen haben, um die Störungen der Flüge zu minimieren und die Mehrheit der betroffenen Kunden bereits auf einen anderen Ryanair-Flug aufgenommen haben.
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