Der seit Dienstag eskalierte Konflikt zwischen Pakistan und Indien verschärft die Krise im Asiengeschäft europäischer Fluglinien. Daten des Flugüberwachungsportals Flightradar24 zeigen, dass Flugzeuge aus Europa nicht mehr wie bisher die direkte Route über Pakistan und Afghanistan nutzen können, sondern Umwege fliegen müssen. Dies trifft vor allem Verbindungen nach Asien hart und verschärft die ohnehin angespannte Lage für Airlines wie die Lufthansa-Gruppe.
Während chinesische Fluggesellschaften weiterhin die kürzere Route über Russland nutzen und dadurch kostengünstiger operieren können, müssen europäische Airlines seit Beginn des Ukraine-Krieges den längeren südlichen Korridor wählen. Laut eines Berichts der »Wirtschaftswoche« verlängert sich die Flugzeit dadurch um zwei bis drei Stunden, und die Kosten steigen pro Flug um 40.000 bis 50.000 Euro. Für viele Strecken lohnt sich der Betrieb kaum noch – die Lufthansa hatte bereits im Oktober ihre Flüge von Frankfurt nach Peking eingestellt.
Doch nicht nur China-Verbindungen sind betroffen: Auch Flüge nach Südasien und Südostasien werden teurer, da der aktuelle Kaschmir-Konflikt Umwege erzwingt. Laut Flightradar24 wird der pakistanische Luftraum kaum noch genutzt; stattdessen verläuft der Verkehr nun über den Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate. Das erhöht die Kosten vor allem für europäische Fluggesellschaften. Airlines aus dem Golfraum wie Emirates oder Etihad sind weniger betroffen, da sie ohnehin über den Nahen Osten fliegen und auf manchen Strecken weiterhin russischen Luftraum nutzen dürfen.
MK