Angesichts anhaltender Proteste gegen Tesla-CEO Elon Musk tauschen US-Autokäufer derzeit so viele Elektrofahrzeuge des Herstellers wie nie zuvor bei Neuwagenkäufen ein. Laut einer aktuellen Auswertung des Analyseunternehmens Edmunds entfielen bis Mitte März 1,4 Prozent aller Händler-Inzahlungnahmen auf Tesla-Modelle ab Baujahr 2017. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag dieser Wert bei lediglich 0,4 Prozent. Analysten prognostizieren laut eines Berichts der »Wirtschaftswoche«, dass der Anteil bis Monatsende noch weiter steigen könnte. Bereits im Februar – dem ersten vollen Monat unter der Trump-Administration lag die Quote bei 1,2 Prozent. Sollte der aktuelle Trend anhalten, markiert der März einen historischen Höchststand bei Tesla-Inzahlungnahmen, sowohl für Neu- als auch Gebrauchtfahrzeuge.
Parallel zu den Rekord-Inzahlungnahmen verzeichnet Tesla weltweit rückläufige Absatzzahlen. In den USA und anderen Ländern kam es zu Demonstrationen und vereinzelt zu Angriffen auf Showrooms des E-Auto-Pioniers. Kritik an Musk entzündet sich vor allem an seiner Rolle als Berater von Ex-Präsident Donald Trump während kontroverser Sparmaßnahmen in Bundesbehörden. Internationale Empörung löste zudem eine Geste Musks bei Trumps Amtseinführung aus, die von einigen Beobachtern als verharmlosende Anspielung auf nationalsozialistische Symbolik gewertet wurde.
Die Nähe des Konzerns zur Trump-Administration könnte dem Unternehmen nun auch außenpolitisch schaden. Hintergrund sind die von Trump verhängten Strafzölle gegen Verbündete wie Kanada, die nun möglicherweise Vergeltungsmaßnahmen gegen Tesla als »US-Symbol« erwägen lassen. Die Kombination aus politischen Kontroversen, Imageproblemen und Marktdruck stellt Tesla vor großen Herausforderungen.
MK