Der bayerische Elektroflugzeug-Hersteller Lilium steht erneut vor finanziellen Schwierigkeiten. Wie die Wirtschaftswoche berichtet, sei die erhoffte Rettung durch ein Investorenkonsortium gescheitert, weshalb das Unternehmen nun erneut Insolvenz beantragen musste. Die Mitarbeitenden wurden schriftlich über das laufende Insolvenzverfahren informiert. Trotz der angespannten Lage führt Lilium weiterhin Gespräche mit potenziellen Investoren in der Hoffnung, den Betrieb fortsetzen zu können. Wer das Insolvenzverfahren juristisch begleiten wird, ist derzeit noch unklar.
Seit einem Jahrzehnt arbeitet das Start-up an einem elektrisch betriebenen Fluggerät mit senkrechter Start- und Lande-Fähigkeit – eine technologisch ambitionierte und zugleich kostspielige Entwicklung. Bislang konnte jedoch kein marktreifes Endprodukt präsentiert werden. Nachdem der Versuch gescheitert war, staatliche Bürgschaften zu erhalten, meldete Lilium Ende Oktober Insolvenz für seine beiden wichtigsten operativen Tochtergesellschaften an. Kurz darauf folgte auch die börsennotierte Muttergesellschaft mit einem entsprechenden Antrag.
Die Investorensuche erwies sich als äußerst herausfordernd. Bereits im vergangenen Jahr hatte Lilium angekündigt, den Geschäftsbetrieb einzustellen, und die Kündigung aller 1000 Mitarbeitenden ausgesprochen. Doch kurz darauf schien sich eine Lösung abzuzeichnen: An Heiligabend verkündete das Unternehmen, einen Käufer gefunden zu haben. Ein Investorenkonsortium hatte sich bereit erklärt, das Projekt zu übernehmen und zu diesem Zweck die Mobile Uplift Corporation gegründet, die später in Lilium Aerospace GmbH umbenannt wurde. Die Übernahme sollte im Rahmen eines sogenannten Asset-Deals erfolgen. Zudem wurde ein Investment von rund 200 Millionen Euro zugesichert, wobei 150 Millionen Euro vom slowakischen Unternehmer Marian Boček stammen sollten. Doch laut des Berichts ist die zugesagte Finanzierung nicht eingetroffen – möglicherweise, weil Boček selbst noch auf Investorenmittel wartete.
MK