Nach den jüngsten Quartalszahlen ist die deutsche Wirtschaft mit einem leicht gestiegenen Bruttoinlandsprodukt ins laufende Jahr gestartet. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) sieht dennoch Bedarf für ein deutliches Aufbruchssignal. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent gestiegen.
Damit sei die deutsche Wirtschaft »an einer Rezession im Winterhalbjahr vorbeigeschrammt«, kommentiert DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben die Zahlen in einer Pressemitteilung. »Zu Jahresbeginn liefen der Bau und die Exporte besser als befürchtet.«
Insgesamt hätten die Betriebe nach wie vor mit handfesten strukturellen Herausforderungen zu kämpfen, berichtet Wansleben und nennt insbesondere die hohen Kosten für Energie, Personal und Finanzierung. »Hinzu kommt die Belastung durch bürokratische Vorgaben. Unter all dem leidet letztlich die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.« Auch die im internationalen Vergleich hohe Steuerlast sei ein Faktor.
Wachstumschancengesetz nur ein erster Schritt
»Die Unternehmen brauchen jetzt ein deutliches Aufbruchssignal für mehr Investitionen und Wachstum im Inland«, mahnt der DIHK-Hauptgeschäftsführer. »Die Verabschiedung des Wachstumschancengesetzes war nur ein erster Schritt. Dem sollten noch vor der Sommerpause weitere folgen.«
Als Beispiele nennt er die komplette Abschaffung des Solidaritätszuschlages, der in der jetzigen Form überwiegend von Unternehmen gezahlt wird. »Auch die schon diskutierte Investitionsprämie für Klimaschutzmaßnahmen sollte eingeführt werden«, schlägt Wansleben vor. Und nicht zuletzt müssten die mit dem Beschleunigungspakt von Bund und Ländern vorgesehenen Maßnahmen auch tatsächlich angegangen und umgesetzt werden.