Der Welt geht es offenbar viel besser, als man bisher dachte. Das ist das Fazit der Autoren einer neuen Armutsstudie, schreibt die »Welt«. Zwei Wissenschaftler von der US-Notenbank und zwei von der Columbia University haben eine Armutsstudie erstellt, welche die üblicherweise von der Weltbank zur Verfügung gestellten Daten massiv infrage stellen. Laut der Zeitung haben die Autoren die von der Weltbank erhobenen Ergebnisse auf nationaler Ebene mit denen auf regionaler Ebene verglichen und mit weiteren Daten, etwa zu Wirtschaftskraft und Steuereinnahmen, abgeglichen. Über aufwendige Rechenmodelle wurde dann ergründet, wie und wo die Umfragedaten offensichtlich inkorrekt sind und die Umfrageergebnisse um die offensichtlichen Falschaussagen korrigiert.
Dabei kamen Daten heraus, die den Wissenschaftlern zufolge weit realistischer sind, als die Daten der Weltbank. Demnach ist der Anteil der Menschen unterhalb der UN-Armutsgrenze von 3,65 USD pro Tag nicht nur auf 25, sondern auf 15 Prozent zurückgegangen. Und weniger als 6,85 Dollar haben nicht rund 50 Prozent der Menschen zur Verfügung, sondern etwa 30 Prozent. Das sind rund 1,5 Milliarden Menschen weniger als von der Weltbank errechnet.