Hände weg vom Steuer! heißt es ab jetzt auch für Ford-Fahrer in Deutschland. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, darf der Konzern jetzt auch in Deutschland Autos mit einer Funktion zum teilautonomen Fahren verkaufen, bei der die Fahrer auf bestimmten Autobahn-Abschnitten die Hände vom Lenkrad nehmen dürfen. Das Kraftfahrt-Bundesamt habe die Freigabe für die sogenannte Blue-Cruise-Technologie gegeben, teilte das Unternehmen in Köln mit. Weltweit erfasste Daten aus mehr als einer Million Testkilometern bildeten die Basis für eine erfolgreiche Zulassung in Deutschland, sagte Ford-Manager Torsten Wey.
Bei »Blue Cruise« müssen Fahrerinnen und Fahrer den Verkehr weiter im Blick haben: Schlafen sie ein oder surfen sie auf dem Smartphone im Internet, erkennt das eine Infrarotkamera, und es erklingt ein Warnton, der bei Nichtbeachtung lauter wird. Reagiert der Fahrer dann noch immer nicht, bremst das Auto leicht ab. Zunächst ist die Blue-Cruise-Funktion allerdings nur im Elektro-Sportwagen Mustang Mach-E zu haben, der erstmalig in wenigen Wochen zu bestellen sein wird.
In den USA und in Kanada hätten bereits 194.000 Fahrzeuge der Marken Ford und Lincoln insgesamt 175 Millionen Kilometer im Blue-Cruise-Modus zurückgelegt, hieß es. Branchenexperten reagieren verhalten auf die Ankündigung. Für Ford sei das ein kleiner Schritt nach vorn, aber die Konkurrenz sei schon weiter, sagte Ferdinand Dudenhöffer vom Duisburger Center Automotive Research (CAR). Während man bei der Ford-Funktion den Verkehr noch aufmerksam verfolgen müsse, sei das zum Beispiel bei einer Mercedes-Funktion nicht mehr nötig. Die zentrale Frage sei, was das Feature kosten werde.