Nahezu das gesamte für den Export bestimmte ukrainische Getreide könnte nach Angaben von EU-Kommissar Janusz Wojciechowski über eigens von der EU und der Ukraine ausgebaute Handelswege exportiert werden. Man sei bereit, über die Solidaritätsspuren fast alles zu exportieren, was die Ukraine benötige, sagte der Agrarkommissar laut der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Nach Angaben der EU-Kommission wurden im April 2,1, im Mai 3,4 und im Juni drei Millionen Tonnen Getreide über diese Wege exportiert. Der bisherige Höchststand lag im November 2022 bei 4,2 Millionen Tonnen.
Russland hatte kürzlich ein von der Türkei und den Vereinten Nationen vermitteltes Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer nicht weiter verlängert. Es wird befürchtet, dass dadurch Lebensmittelpreise steigen und Versorgungsengpässe zunehmen könnten, da die Ukraine einer der weltweit wichtigsten Exporteure von Getreide ist.
Aktuelle Schätzungen gingen davon aus, dass in den nächsten zwölf Monaten etwa 50 bis 55 Millionen Tonnen ukrainisches Getreide für den Export zur Verfügung stünden, hieß es aus der EU-Kommission. Demnach müssten monatlich etwa 4,5 Millionen Tonnen Getreide exportiert werden.