Die russische Zentralbank hat Zahlen veröffentlicht, laut denen der Geschäftsklimaindex des Landes auf das höchste Niveau seit zehn Jahren gestiegen ist. Das berichtet die Zeitung »Die Welt«. Russische Unternehmen seien nicht nur in der Lage, sich auf Sanktionen einzustellen, sie würden oftmals auch die Lücke füllen, die der Rückzug westlicher Firmen als Reaktion auf den Krieg gegen die Ukraine hinterlassen hätte. Außerdem boomt die Rüstungsindustrie. Und die russische Börse ist auf dem höchsten Stand seit über einem Jahr. Konzerne schütten laut dem Bericht Rekorddividenden aus. Bei Gazprom soll die Dividendenrendite sogar bei 28 Prozent liegen – während die Aktie im laufenden Jahr bereits mehr als 70 Prozent gewonnen hat. Der Internationale Währungsfonds erwartet im laufenden Jahr in Russland ein Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent.
Dem Bericht zufolge spiegeln weder die Börsenkurse noch der Stand des Rubels die realen wirtschaftlichen Bedingungen wider. Vielmehr sei es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gelungen, durch strikte Kapitalverkehrskontrollen den russischen Finanzmarkt abzuschotten. Viele ausländische Anleger dürften ihre Investments nicht außer Landes bringen, Russen ihr Geld nicht im Ausland anlegen.