Die Trennung des US-Senders Fox News von seinem Moderator Tucker Carlson lässt auch Russlands Außenminister Sergej Lawrow öffentlich grübeln. Über die Hintergründe dazu könne man nur spekulieren, sagte er bei einem Besuch im UN-Hauptquartier in New York. Es sei sinnvoll, über den Zustand der Meinungsfreiheit in den Vereinigten Staaten nachzudenken. Die Meinungsvielfalt im amerikanischen Informationsraum habe darunter eindeutig gelitten, sagte der 73-Jährige laut der Deutschen Presse-Agentur.
Die Trennung von Carlson und Fox hatte vor wenigen Tagen für Aufsehen gesorgt. Carlson galt als eine der bekanntesten Persönlichkeiten des Senders und sorgte immer wieder mit wortgewaltigen Kommentaren für Schlagzeilen. Er trat in seiner Sendung auch als Unterstützer des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump auf, der weiterhin seinen Vorwurf des Wahlbetrugs 2020 verbreitet.
Nach Angaben von »Reporter ohne Grenzen« sei Medienfreiheit und Meinungsvielfalt allerdings vor allem in Russland ein großes Problem. Von 180 Ländern steht Russland auf dem Index der Organisation auf Rang 155. Seit Russland im Februar 2022 in die Ukraine einmarschierte, seien fast alle unabhängigen Medien verboten, blockiert und/oder zu sogenannten ausländischen Akteuren erklärt worden, schreibt »Reporter ohne Grenzen«. Die USA befinden sich in dieser Liste auf Rang 42, Deutschland auf Rang 16.