Mehr als 72 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Mecklenburg-Vorpommern lehnen den Bau des geplanten Terminals für Flüssigerdgas vor oder auf Rügen ab. Das ist das Ergebnis einer jetzt veröffentlichten Online-Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Gemeinde Binz. Auch bundesweit ist demnach fast die Hälfte der Befragten gegen ein solches Terminal (48,4 Prozent). Zustimmung zu dem Bau kam in Mecklenburg-Vorpommern nur von 17,5 Prozent der Teilnehmer und bundesweit von etwas mehr als einem Drittel der Bürger.
Nach einer ersten, Mitte März veröffentlichten Umfrage wurden für die aktuelle Erhebung den Angaben zufolge nicht 5.000, sondern 10.000 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Damit sei die Stichprobe auch für Mecklenburg-Vorpommern repräsentativ. Zudem wurde dieses Mal nicht nach einer möglichen Anlage »an der Küste Rügens«, sondern »am Standort Insel Rügen« gefragt.
Angesichts großen Widerstands hatte das Bundeswirtschaftsministerium vom umstrittenen Standort fünf Kilometer vor der Küste Sellins Abstand genommen. Vielmehr präferierte es nach dpa-Informationen zuletzt den Hafen von Mukran als alternativen Standort. Gemeinden im Südosten der Insel Rügen haben auch dazu bereits ihre Ablehnung bekundet. Auch eine Bundestagspetition der Gegner erhält nach Angaben der Organisatoren weiter Zulauf. Demnach kam sie zuletzt online auf 17.000 und auf Papierlisten auf 27.000 Mitzeichner. Man sei optimistisch, in der verbleibenden Woche das Quorum von 50.000 zu erreichen. Dann müssten die Petenten in einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses angehört werden.