Fehlende Medikamente, besonders für Kinder, überfüllte Kliniken und nicht nur die Patienten sind krank, sondern auch Ärzte und Pflegekräfte. Das ist mittlerweile der neue Alltag in Deutschland. Und trotz der von der Bundesregierung angekündigten Gegenmaßnahmen rechnen Hausärzte und Apotheker auch in den kommenden Monaten mit einem anhaltenden Medikamentenmangel. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Der Apothekerverband Nordrhein spricht von lang anhaltenden Lieferschwierigkeiten bei Medikamenten. Man gehe davon aus, dass die Lieferprobleme auch 2023 anhielten und noch weitere Arzneimittel betroffen sein würden, sagte Verbandschef Thomas Preis der „Rheinischen Post“. Täglich würden neue Medikamente knapp.
Die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) seien nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Auch die stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Nicola Buhlinger-Göpfarth, sagte der Zeitung, die jetzt diskutierten Maßnahmen würden in der hausärztlichen Versorgung kurzfristig nur bedingt helfen. Die Lieferengpässe seien sehr deutlich zu spüren.
Der Deutsche Städtetag appellierte angesichts der Überfüllung von Kliniken an die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, ihre Praxen länger geöffnet zu halten.
Derzeit sorgen neben Corona auch andere Atemwegserkrankungen wie bei Kindern die RS-Viren für viele schwere Infekte und überlastete Kliniken. Fast jeder zehnte Klinikmitarbeiter ist zudem laut der Deutschen Krankenhausgesellschaft aktuell selbst erkrankt.