Im Handy gehören sie für uns längst zum Alltag, im Auto werden sie immer normaler – aber können wiederaufladbare Batterien, kurz Akkus genannt, zur Not auch ganze Städte mit Strom versorgen? An solchen Lösungen arbeiten weltweit immer mehr Unternehmen. Denn die Energiekrise macht deutlich, wie wichtig Vorsorge gegen mögliche Stromengpässe oder sogar Stromausfälle ist. Reservekraftwerke mit Kohle und Gas, die bei Bedarf hochgefahren werden, sind eine Möglichkeit, die heutzutage genutzt wird. Diese Aufgabe soll in Zukunft aber auch von geeigneten Alternativen zum Energiespeichern wahrgenommen werden.
Die chinesische Zentralregierung hat jetzt in der Hafenstadt Dalian den ersten Großspeicher mit sogenannter Redox-Flow-Technologie in der Volksrepublik bauen lassen. Er solle mit einer Leistung von 200 Megawatt (MW) und einer Kapazität von 800 Megawattstunden (MWh) bei einem Totalausfall über vier Stunden Regierung, Krankenhäuser, Krisenabteilungen, Kommunikationseinrichtungen und Rettungsdienste notversorgen. Das schreibt, laut der Deutschen Presse-Agentur, die lokale Zeitung »Dalian Ribao«.
Und es gibt bereits weitere Großspeicher. Der derzeit größte, mit einer doppelt so hohen Leistung, also 400 MW und einer Kapazität von 1.600 MWh, steht im kalifornischen Moss Landing. Zum Vergleich: Europas größtes Batteriespeicherkraftwerk in Jardelund in Schleswig-Holstein kann laut den Ingenieuren etwa 50 MWh elektrische Energie speichern und sie mit 48 MW bereitstellen.
Laut dem Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie in Pfinztal bei Karlsruhe ist der Moss Landing Battery Storage aber längst nicht der größte Energiespeicher der Welt. Pumpspeicherkraftwerke könnten Gigawattstunden (GWh) an Kapazität und Gigawatt (GW) an Leistung haben. Das größte Pumpspeicherwerk in Deutschland, im thüringischen Goldisthal, habe eine Leistung von etwas mehr als 1 GW und eine Kapazität von etwa 8,5 GWh. Laut dem Institut spielten Deutschland und Europa im Bereich der sogenannten Redox-Flow-Batterien eine nicht unwesentliche Rolle. Von weltweit 41 Produzenten seien 17 in der EU.