Während der Energiekrise kommen so einige Menschen auf die Idee, zu Hause einfach eine mobile Elektroheizung anzuschließen, um den hohen Gas- und Ölpreisen für die Zentralheizung zu entkommen. Die Stromrechnung wird dann später zeigen, wie gut die Idee war. Erfolgversprechender scheinen da Kaminöfen zu sein – und auf die gibt es derzeit einen regelrechten Run in Deutschland.
Konkrete Zahlen gibt es dazu jetzt aus dem Nordosten der Republik. Der Obermeister der Schornsteinfeger-Innung Mecklenburg-Vorpommern, Jörg Kibellus, sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass es zurzeit bereits etwa 270.000 sogenannte Einzelraumfeuerstätten für feste Brennstoffe gäbe, darunter 180.000 sogenannte Kaminöfen. Schon seit Frühling des Jahres sei eine enorme Anfrage von Mietern und Hauseigentümern an die Schornsteinfeger des Landes festzustellen. Die Zunahme fiele laut Kibellus wahrscheinlich noch größer aus, wenn die aktuellen Lieferbedingungen in normalen Verhältnissen wären. Derzeit stiegen aufgrund der großen Nachfrage aber die Preise für Schornsteine und Feuerstätten.
Wer jetzt noch schnell einen Kaminofen für die Wintersaison 2022/2023 installieren will, kommt wahrscheinlich zu spät. Denn die Wartezeit beträgt für die Geräte und die Bauarbeiten beträgt meist mehrere Monate. Zu beachten ist auch, dass es nicht genügt, einen Kamin zu installieren und im Wald Brennholz zu sammeln und so zu Bestpreisen zum warmen Zuhause zu kommen. Zum einen ist das Sammeln von Ästen, Zweigen und sonstigem Holz im Wald in Deutschland grundsätzlich verboten, zum anderen weist die Innung darauf hin, dass das Brennholz zwei bis drei Jahre gelagert und getrocknet werden sollte. Auch sollten die Scheite immer an die Feuerstätte und die Größe des Feuerraums angepasst und auf die richtige Länge geschnitten sein.