Europas größte Volkswirtschaft, Deutschland, bekommt die Folgen des Ukraine-Krieges mit Wucht zu spüren. Für die Konjunktur stehen die Zeichen auf Flaute statt Wachstum. Verbrauchern drohen zweistellige Teuerungsraten. Mittlerweile schätzt auch die Deutsche Bundesbank die Aussichten für die deutsche Wirtschaft als trüb ein. Eine sinkende Wirtschaftsleistung im Winterhalbjahr sei deutlich wahrscheinlicher geworden, schreibt die Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht. Weiter heißt es darin, die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland werde im Sommerquartal und darüber hinaus von den ungünstigen Entwicklungen am Gasmarkt beeinträchtigt. Für Juli bis einschließlich September 2022 erwarten sie, dass die deutsche Wirtschaftsleistung erneut in etwa auf der Stelle treten werde.
Bereits für das zweite Quartal hatte das Statistische Bundesamt eine Stagnation des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zum Vorquartal errechnet. Die hohe Unsicherheit über die Gasversorgung im kommenden Winter und die starken Preissteigerungen dürften die privaten Haushalte und Unternehmen deutlich belasten, prognostiziert die Bundesbank. Inzwischen geht auch die Notenbank davon aus, dass die Inflationsrate in Deutschland im Herbst eine Größenordnung von zehn Prozent erreichen könnte.