»Wir wollen im jetzt kommenden Herbst deutlich besser für die Pandemie gerüstet sein, als das in der Vergangenheit der Fall gewesen ist«, so hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach seine Beweggründe zur Neufassung des Infektionsschutzgesetzes erklärt. Am Mittwoch ist der Gesetzentwurf von Lauterbach und Buschmann, der als Vorbereitung auf eine weitere Corona-Welle im Herbst und Winter gilt, in einer Kabinettsitzung beschlossen worden. Einen wesentlichen Stellenwert bei der Bekämpfung der Pandemie soll in der Zeit vom ersten Oktober bis zum siebten April das Tragen von FFP2-Masken einnehmen. Der Entwurf sieht vor, dass diese dann in Flugzeugen und Fernzügen bei Erwachsenen sowie die OP-Masken bei Kindern innerhalb bestimmter Altersgrenzen zur Pflicht werden.
Gut sitzende Masken reduzierten das Ansteckungsrisiko erheblich, lautet die bereits seit mehreren Jahren von Seiten der Politik vorgetragene Begründung. Wissenschaftliche Studien bestätigen dies: So fand etwa eine im Dezember 2021 veröffentlichte Untersuchung des Göttinger Max-Planck-Instituts heraus, dass eine gut angepasste Maske das Infektionsrisiko auf etwas über ein Promille senke – selbst, wenn man sich 20 Minuten lang in unmittelbarer Nähe zu einer infizierten Person befinde.
Die Betonung liegt dabei auf »gut angepasst«, denn sitzt die Maske schlecht, erhöht sich das Risiko drastisch auf etwa vier Prozent. Wie man eine Maske richtig trägt – diesbezüglich scheint der sonst so auf Sicherheit bedachte Lauterbach noch einiges lernen zu können: Ausgerechnet mit der Brille unter dem Maskenrand erschien der gern gesehene Talkshow-Gast zur Vorstellung des neuen Gesetzes. Dabei erklären es Virologen wie Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg schon seit Jahren: »Ist die Nase frei, haben Tröpfchen freie Bahn«, wird der Experte auf der Online-Plattform »web.de« zitiert. Auch beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hätte Lauterbach die korrekte Masken-Nutzung nachlesen können: »Über Mund, Nase und Wangen platzieren – an Rändern möglichst dicht anliegend«, heißt es dort; illustrierende Grafik inklusive.