Aufgrund der anhaltenden Trockenheit ist der Wasserstand des Rheins in den vergangenen Wochen immer weiter zurückgegangen. Deutschlands größter Fluss ist aber ein unersetzlicher Transportweg. Daher sorgt das Niedrigwasser am Rhein mittlerweile für zahlreiche Probleme. Offenbar betrifft das auch die Versorgung von Kraftwerken mit Kohle – und das zu einem Zeitpunkt, an dem die Meiler wegen des Ukrainekrieges Gaskraftwerke ersetzen sollen. Laut der Südwest Presse kündigte schon in der ersten Augustwoche der Energieversorger Uniper an, die Stromproduktion in seinem Kraftwerk Staudinger 5 im hessischen Großkrotzenburg möglicherweise wegen mangelnden Nachschubs drosseln zu müssen.
Auch Container stapeln sich in Häfen, weil sie nicht wie geplant weitertransportiert werden können. Laut einem Manager des Logistikdienstleisters Contargo Rhein-Neckar im Hafen Ludwigshafen/Mannheim würden noch vereinzelt Schiffe mit niedrigem Tiefgang fahren. Aber sie könnten deutlich weniger Ladung aufnehmen als sonst – derzeit trügen Schiffe je etwa 20 bis 30 Container statt 150 bis 200, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Die Terminals der Häfen seien bereits zu rund 85 Prozent gefüllt. Das liege auch an den Folgen des Ukrainekriegs und der Schließung des Hafens Shanghai.
Selbst höhere Spritpreise sind teilweise eine Folge der Transportprobleme. Laut dem Zentralverband des Tankstellengewerbes sei der Rhein für die Branche der entscheidende Transportweg zur Versorgung Süddeutschlands. Benzin oder Diesel könnten nicht in ausreichender Menge per Bahn oder Lastwagen transportiert werden. Das bekommen laut der Südwest Presse vor allem Autofahrer in Süddeutschland in Form von höheren Preisen zu spüren.