Inflation, drohende Lohn-Preisspirale, eine drastische Korrektur der Wachstumsprognose für die europäische Wirtschaft auf 2,7 statt 4 Prozent und die Vorhersage einer Inflation in den Euro-Ländern 2022 fast verdoppelt auf 6,1 Prozent – nicht nur Pessimisten sind derzeit beunruhigt. Doch nach Ansicht von IWF-Chefin Kristalina Georgiewa ist eine weltweite Rezession nicht in Sicht. Das vom Internationalen Währungsfonds prognostizierte globale Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent sei weit von einer Rezession entfernt, sagte sie bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos. Was man erleben könne, sei eine Rezession in einigen Ländern, die von vorneherein schwach seien. Das gelte etwa für Staaten, die sich noch nicht von der Corona-Krise erholt hätten und die in hohem Maße von Energie- und Lebensmittelimporten aus Russland abhängig seien. Georgiewa betonte, insgesamt würde 2022 wegen mehrerer Krisen ein hartes Jahr.
In einem Video-Statement auf Twitter zu Beginn der Tagung hatte Georgiewa allerdings gemahnt, die Lage sei sehr herausfordernd: Der Krieg in der Ukraine und die Pandemie hätten große wirtschaftliche Konsequenzen und führten zu geringerem Wachstum und steigender Inflation. Gleichzeitig seien langfristige Herausforderungen wie die Klimakrise nicht verschwunden.