Stellen Elektro-Autos eine Gefahr für die Stromversorgung dar? Immer wieder kommen Vorwürfe auf, dass E-Autos für Stromausfälle sorgen könnten. Jetzt meldet sich auch noch ein Netzbetreiber und befeuert diesen Verdacht. Laut dem »Handelsblatt« befürchtet Joachim Schirmer vom Stromversorger und Netzbetreiber EWE Netz, dass die sogenannten Wallboxes, die Ladestationen in privaten Garagen, tatsächlich zum Problem werden könnten. Ihm zufolge würden nur wenige Besitzerinnen und Besitzer einer Wallbox oder anderer leistungsstarker privater Lademöglichkeiten diese beim Netzbetreiber anmelden.
Wenn der Netzbetreiber diese Information nicht habe, könne man schlecht auf die zusätzliche Belastung reagieren. Die Gefahr, das Stromnetz lokal zu überlasten, steige – und damit auch die Wahrscheinlichkeit eines Stromausfalls. Dieses Risiko sei besonders groß in Gegenden oder Straßen, in denen die Anwohner ein hohes Einkommen haben und in denen sich daher viele ein E-Auto und die private Wallbox leisten können. Ein solcher Blackout könne auch weitere Bereiche, etwa mehrere Straßen, in der Umgebung treffen. Zwar könnten die Netzbetreiber die Belastung im Netz messen, weshalb andere Betreiber, wie beispielsweise in Hamburg, kein höheres Risiko sehen. Laut EWE sei diese Messung aber nicht genau genug.
Wer sich eine private Ladestation installieren lässt, ist gesetzlich dazu verpflichtet, diese Wallbox auch dem Netzbetreiber zu melden.