Nachdem Kontakte von Corona-Infizierten durch Gesundheitsämter praktisch nicht mehr zurückverfolgt werden, hat auch die sogenannte Luca-App ihren Hauptanwendungszweck verloren. Sie soll jetzt einen anderen Sinn bekommen. Doch für viele Anwender steht die Frage im Vordergrund, was mit den bisher gespeicherten Daten geschieht. Die Macher der App haben nach eigenen Angaben sämtliche Daten aus dem System gelöscht, die seit dem Start der Anwendung zur Kontaktnachverfolgung während der Pandemie erfasst und verschlüsselt gespeichert wurden. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Die Daten seien nur noch lokal auf den Smartphones der Nutzerinnen und Nutzer gespeichert und sichtbar, sagte der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, Patrick Hennig. Luca habe darauf keinerlei Zugriff.
Die Registrierungsapp war stets umstritten. In der Kritik stand vor allem das Konzept zur zentralen Speicherung der verschlüsselten Kontaktdaten. Kritiker vom Chaos Computer Club und Wissenschaftler bezweifelten auch immer wieder den Nutzen der eingesammelten Daten, die kaum von den Gesundheitsämtern verwendet wurden.
Doch in den Top-Download-Listen der App-Stores war Luca trotz anhaltender Kritik lange Zeit mit Spitzenpositionen vertreten. Nach Angaben der Betreiber haben sich seit dem Start der Anwendung 41 Millionen Menschen in Deutschland als Nutzer registriert.
Verschwinden soll die App nun nicht. Sie erhält ein zweites Leben für die Digitalisierung des Gastgewerbes und startet im ersten Schritt als Bezahl-App für Restaurants. Gäste können damit einen QR-Code am Tisch scannen, in der App ihre Rechnung sehen und sie dann per Smartphone bezahlen. Weitere digitale Services sollen bald folgen.