DHL zieht einen Schlussstrich unter seine Streetscooter-Produktion. Die gelben Elektrofahrzeuge mit dem roten DHL-Schriftzug gehören mittlerweile zu Deutschlands Straßenbild. Die Deutsche Post hat die Elektrotransporter jahrelang selbst hergestellt. Doch das will sie künftig nicht mehr tun. Sie hat die Produktionsrechte für den Streetscooter an das Luxemburger Firmenkonsortium Odin Automotive verkauft. Der Käufer werde die Stromer weiter bauen. Auch die Streetscooter-Tochterfirmen in Japan und der Schweiz wechseln den Eigentümer. Angaben zum Kaufpreis wurden nicht gemacht.
Derzeit hat die Post in Deutschland rund 17.000 Streetscooter im Einsatz. Die Elektroflotte soll noch weiter auf 21.500 ausgebaut werden. Der Bonner Konzern hatte 2014 das von Aachener Professoren gegründete Startup Streetscooter gekauft und mit den gelben Elektrofahrzeugen aus Eigenproduktion zunächst die Autobranche überrascht. Nach Darstellung der Post war sie mangels eines passenden Elektroangebots am Transportermarkt dazu gezwungen gewesen, die Transportfahrzeuge selbst herzustellen.
Der anfängliche PR-Coup entwickelte sich aber zu einer teuren Sache. Zwar trugen die Stromer dazu bei, dass die CO2-Bilanz des Logistikriesen wesentlich verbessert werden konnte. Doch nennenswerte Verkaufserfolge an externe Abnehmer gab es kaum.