Brutal, brutaler – »Squid Game«. Dem Streaming-Pionier Netflix ist mit diesem Rezept offenbar ein finanzieller Coup gelungen, den Beobachter lange Zeit für unmöglich hielten. Viele Branchenkenner waren sich sicher, dass Netflix seine hohen Nutzerzahlen vor allem aufgrund der Coronamaßnahmen erreicht hätte, auf Dauer aber keinesfalls halten könne. Zu stark sei die Konkurrenz von Disney+, HBO Max oder Apple TV.
Doch nun hat der Streaming-Pionier erstaunliche Zahlen vorgelegt, die genau das Gegenteil zu belegen scheinen. Im dritten Quartal 2021 stieg die Zahl der Abonnenten weltweit um 4,4 Millionen auf knapp 214 Millionen Menschen an. Die ethisch fragwürdige Basis dieses unternehmerischen Erfolgs ist die Ausstrahlung der dystopischen Serie »Squid Game«. Seit ihrem Start Mitte September hat sie sich in kürzester Zeit zu einem weltweiten Phänomen entwickelt. Der Inhalt der südkoreanischen Serie: Makabere, brutale und tödliche Versionen von Kinderspielen, die von Erwachsenen durchgeführt werden.
Laut einem »Bloomberg«-Bericht beziffert Netflix den Wert der neunteiligen Serie für das Unternehmen auf fast 900 Millionen Dollar. Damit hat »Squid Game« seine Produktionskosten von rund 21,4 Millionen um das 42-fache wieder eingespielt. Aus England gibt es bereits erste Berichte, dass Schulen Warnbriefe an Eltern verschickt haben, weil Kinder die Spiele nachahmen und Mitschüler zusammenschlagen.
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