Rohstoffmangel, Produktionsstopps und Inflation begleiten die deutsche und internationale Wirtschaft schon seit über einem Jahr. Die Teuerungsrate ist in Deutschland so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr. Das bekommen auch die Unternehmen zu spüren, denn die Materialknappheit und steigende Rohstoffpreise heizen auch den Anstieg der Erzeugerpreise an. Das heißt, auch die Herstellung von Produkten wird immer teurer. Und das wiederum schlägt sich langfristig auch in den Verbraucherpreisen nieder.
Laut aktuellen Zahlen des Statistikamts Eurostat haben die Erzeugerpreise im August um 13,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zugenommen. Das ist die höchste Rate seit Beginn der Währungsunion im Jahr 1999. Besonders deutlich verteuerte sich demnach Energie, die fast ein Drittel höhere Kosten als im Vorjahr verursachte. Im Zuge der Konjunkturerholung nach der Coronakrise ist die Nachfrage nach Rohöl deutlich gestiegen, was die Preise nach oben treibt. Außerdem sind in Deutschland im Januar 25 Euro je Tonne CO2, also Kohlendioxid, fällig, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht.
Dazu kommen einzelne Verknappungen in Nischen. So hat ein Militärputsch im afrikanischen Guinea, das der weltweit größte Lieferant des Alu-Rohstoffs Bauxit ist, den Preis für den Rohstoff nach oben getrieben. Und in China ist der Preis für den Computerchip-Rohstoff Silizium in den jüngsten Monaten um 300 Prozent gestiegen, weil der Strom in den Fabriken, die aus Sand und Kies hochreines Silizium herstellen, so knapp ist, dass die Produktion um 90 Prozent gesunken ist.
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