In den USA zeichnet sich derzeit offenbar eine regelrechte Import-Krise ab. Und das nicht, weil Rohstoffe fehlen, Container Mangelware sind oder die Schiffe nicht ankommen. Im Gegenteil. Von allem ist mehr als genug da. Doch die größten Häfen der USA kommen mit dem Löschen der Ladung nicht mehr hinterher. Rund eine halbe Million Container warten derzeit im größten Einfuhrhafen Amerikas, dem »Port of Los Angeles and Long Beach« darauf, an Land zu kommen. Ähnlich prekär ist die Lage in New York. Vor der Küste von Long Island ankern laut der Zeitung »Daily Mail« ebenfalls rund zwei Dutzend voll beladene Containerschiffe. Der Stau sei auf der Tracking-Website »MarineTraffic« deutlich zu erkennen.
Ursachen gibt es gleich mehrere. Offenbar spielt sowohl eine gestiegene Nachfrage bei Konsumgütern nach der schwersten Zeit der Coronapandemie eine Rolle als auch der USA-weite Arbeitermangel. Dazu kommt, dass viele Geschäfte und Hersteller mittlerweile ihre Lager auffüllen, soweit es nur geht, um künftigen Lieferschwierigkeiten vorzubeugen. Laut dem »Wall Street Journal« kaufen derzeit beispielsweise Autofirmen Einzelteile mit hoher Nachfrage wie Computerchips zusammen, wo sie nur können. Eine kurzfristige Lösung des Importproblems steht noch nicht in Aussicht.
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