Wir hatten gerade in WirtschaftTV die Befürchtung geäußert, dass die bisherigen Schätzungen der durch die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands angerichteten Schäden bisher nur sehr ungenau seien und auch noch nach oben korrigiert werden könnten. Genau davon ist jetzt stark die Wiesbadener R+V-Versicherung betroffen. Sie hat die Höhe der versicherten Schäden ihrer Kunden aktuell auf 470 Millionen Euro korrigiert. Das ist fast das Dreifache der bisherigen Schätzung. Noch vor Kurzem war die R+V von 167 Millionen Euro ausgegangen. Gut für die Versicherten, schwierig für den Versicherer ist der Umstand, dass in den Flutgebieten nicht nur 46 Prozent ihrer Kunden gegen Naturgefahren wie Hochwasser abgesichert sind, wie es dem Bundesdurchschnitt entspricht, sondern rund 70 Prozent. Vorstandschef Norbert Rollinger sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, der Konzern stocke die Schadensreserven täglich auf, weil die Gutachter bei den Besichtigungen vor Ort feststellten, dass die Zerstörungen vielfach weit schlimmer seien, als befürchtet.
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