Die Abwicklung von elektronischen Wertpapieren ist auch im herkömmlichen Zahlungsverkehr möglich, teilte die Bundesbank am Mittwoch mit. Gemeinsam mit weiteren Marktteilnehmern haben die Deutsche Börse, die Deutsche Bundesbank und die Finanzagentur des Bundes eine Schnittstelle zwischen der Blockchain-Technologie und dem konventionellen Zahlungsverkehr geschaffen und erfolgreich getestet. Mithilfe einer sogenannten Trigger-Lösung und eines Transaktionskoordinators können Wertpapiere, die auf der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) basieren, in dem Zahlungssystem des Eurosystems für Großbeträge (TARGET2) abgewickelt werden.
Der Test habe bewiesen, so heißt es in der Pressemitteilung der Bundesbank, dass eine technische Brücke zwischen der Blockchain-Technologie und dem konventionellen Zahlungsverkehr grundsätzlich zur Abwicklung von Wertpapieren in Zentralbankgeld genutzt werden könne, ohne dass für diesen Zweck digitales Zentralbankgeld geschaffen werden müsse. Burkhard Balz, der im Vorstand der Bundesbank für die Bereiche Zahlungsverkehr und Abwicklungssysteme zuständig ist, sagte: „Nach dem erfolgreichen Test dürfte die Implementierung einer entsprechenden Lösung durch das Eurosystem in relativ kurzer Zeit möglich sein, zumindest deutlich schneller als etwa die Emission von digitalem Zentralbankgeld.“ An dem Experiment waren Barclays, Citibank, Commerzbank, DZ Bank, Goldman Sachs und Société Générale beteiligt.